Engagierte Blaubeurer Bürgerinnen und Bürger unterstützen das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren (URMU) seit der Gründung des „Einzimmer-Museums“ 1964 in einem Seitenflügel des „Spittel“ Blaubeuren durch Prof. Gustav Riek. Den Menschen vor Ort war es ein Anliegen, die Forschungsarbeiten der Region einem breiten Publikum zu vermitteln. So halfen sie, das Museum weiter auszubauen. Die GfU ging aus einem Freundeskreis hervor. 1988 wurde der Verein als Förderverein des URMU ins Vereinsregister eingetragen. Auch mit Hilfe von GfU Mitgliedern wurden wichtige Fundstätten der Region zum Weltkulturerbe.

Die Gründungsmitglieder der GfU waren: Professor Hans-Jürgen Müller Beck, Dr. Joachim Hahn , Frau Anne Scheer, Dr. Claus- Joachim Kind, Dr. Eberhard Wagner, Herr Reiner Blumentritt, Frau Connie Lauxmann, Herr Ulrich Simon, Herr Christian Endrulat, Herr Georg Hiller, Herr Reinhold Kley, Dr. Günter Merkle, Frau Claudia Gunsilius-Kaltenbach, Frau Hilde Allgaier, Frau Wilma Schinköth, Herr Otto Wolf, Herr Georg Danner, Herr Herbert Griesinger, Herr Werner Meier und Herr Bernhard Stich.

Zum ersten Vorsitzenden wurde Professor Joachim Hahn gewählt der bis zu seinem Tod im Jahr 1997 die Aufgabe inne hatte. Zweite Vorsitzende war bis 1996 Frau Claudia Gunsilius-Kaltenbach. Professor Hans-Jürgen Müller-Beck wurde 1997 erster Vorsitzender und Frau Anne Scheer übernahm 1996 die Aufgabe der zweiten Vorsitzenden. 2001 wurde erstmals ein Geschäftsführer gewählt. Diese Aufgabe übernahm Herr Bernhard Stich und hatte sie bis 2017 inne. 2004 wechselte der Vorstand. Erster Vorsitzender wurde Herr Georg Hiller. Zweiter Vorsitzender wurde der Nachfolger von Professor Müller-Beck, Herr Professor Nicholas Conard. Er hat das Amt weiterhin inne. Seit 2020 ist Frau Dr. Sibylle Wolf erste Vorsitzende.

Die GfU übernahm zeitweise die Trägerschaft für museumspädagogische Angebote im URMU. Mitglieder der GfU bauten auch den Weg zur Geißenklösterle-Höhle aus.

1989 wurde mit Hilfe von Sponsoren die „Achtalhütte“ im Blaubeurer Ortsteil Weiler erworben, die als Unterkunft und für die Fundauswertung für Grabungsteams der Universität Tübingen zur Verfügung stand. Bis 2011 war der Verein Eigentümer des Grabungshauses. Es wurde veräußert und der größte Teil des Erlöses wurde dem URMU für die vorgesehenen, ausgedehnten Erweiterungsmaßnahmen am Heilig-Geist Spital in Blaubeuren zweckgebunden gespendet.

Anne Scheer begeisterte viele Menschen mittels der experimentellen Archäologie und der Verein wuchs. Ein weiteres und bis heute ungebrochenes Interesse für neue Mitglieder waren die Exkursionen zu urgeschichtlichen Fundstätten, die jährlich angeboten werden. Ziele waren Süd-Frankreich, Nord-Spanien, Burgund in Nordfrankreich, Norditalien, Tschechien, Österreich, Norddeutschland, Ostdeutschland, Schweiz, Polen und Slowenien.

Zwischen 1990 und 2022 fand jährlich im September der familienfreundliche „Tag der offenen Höhle“, später umbenannt in „Tag der Steinzeit“ statt. Hier arbeiteten ehrenamtliche Laien des Vereins, Archäologen der Universität Tübingen und Experimentalarchäologen aus dem ganzen Land eng zusammen. Tausende von Besucherinnen und Besuchern nahmen die Angebote gerne an.

Zusammen mit dem Alb-Donau-Kreis erarbeitete die GfU im Jahr 2000 eine erste große Ausstellung zur Eiszeitkunst im süddeutschen Raum. Es war die erste Gesamtschau der damals bekannten Ausgrabungsergebnisse aus dem Lone- und Ach-Tal. Die Ausstellung trug wesentlich zur Bewusstseinsbildung über die Wertigkeit der archäologischen Forschung in unserer Region bei.

Eine besondere Leistung der GfU war die ehrenamtliche Mitgestaltung der heutigen Dauerausstellung des URMU. Hier wurden etwa 40.000 Arbeitsstunden investiert.

Die Gesellschaft für Urgeschichte spendet dem Museum und der Universität Tübingen seit Jahren immer wieder Beträge um erforderliche Beschaffungen tätigen zu können wie Vitrinen, Klappsessel oder auch Equipment für die Ausgräber. Auch zur Finanzierung besonderer Events, wie z.B. die Wanderausstellung Eiszeitkunst unterstützt die GfU. Auch die Forschungsförderung liegt dem Verein am Herzen.

Populärwissenschaftliche Bücher wie „Steinzeit selbst erleben“ von Friedrich Seeberger sowie wissenschaftliche Publikationen werden von der GfU unterstützt. Die Einrichtung einer Fachbibliothek aus dem Nachlass von Prof. Dr. Hahn und Buchspenden von Professor Müller-Beck und Anderen wurde vorgenommen. Die Biblothek ist mittlerweile wieder aufgelöst und teilweise in die Bibliothek der Abteilung Ältere Urgeschichte der Universität Tübingen integriert.

Im Jahr 2013 feierte die GfU öffentlichkeitswirksam ihr 25-jähriges Bestehen. Die Aktivitäten der GfU können in den Mitteilungen der Gesellschaft für Urgeschichte (MGfU) für jedes Jahr seit deren Erscheinen nachgelesen werden (open access).

Die summarische Aufzählung der vielfältigen Aufgaben der GfU zeigt, wie viel Kraft und Energie in diesem Verein sind. Die GfU ist ein internationaler Verein. Wir haben weltweit Mitglieder. Die enge Kooperation mit der Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie der Universität Tübingen und den dort wissenschaftlich Tätigen und Studierenden, sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Urgeschichtlichen Museum unterstützt und bereichert die Aktivitäten der GfU.

Wir freuen uns, wenn auch Sie beitreten und wenn Sie mögen – auch tatkräftig mithelfen!